Segonzac (Charente), Frankreich
Unsere Freunde der französischen Partnerstadt Segonzac leben in einer ländlich geprägten Gemeinde im Zentrum der Grande Champagne, dem besten Anbaugebiet für die Kultivierung der Weine, aus deren Trauben der weltberühmte Cognac destilliert wird. Mit seinen ungefähr 2000 Einwohnern beherbergt Segonzac mit dem Campus Vadois Europas einzige Universität für Spirituosen. Als erste französische Gemeinde wurde Segonzac bereits im Jahr 2010 von der europäischen Bewegung Cittàslow aufgenommen.
Lage
Segonzac liegt, nur ca. 15 km von Cognac entfernt, im Département Charente in der Region Nouvelle-Aquitaine, ca. 100 km nordöstlich der Stadt Bordeaux, dem wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Zentrum des Südwestens.
In unmittelbarer Nähe von Segonzac befindet sich auch der Steinbruch von Saint Même les Carrières, mit dessen Steinen der Sockel der Freiheitsstatue in New York gebaut wurde. Im nur 8 km entfernten Jarnac befindet sich das Grab des ehemaligen französischen Präsidenten François Mitterand, dessen Wunsch es war, an seinem Geburtsort begraben zu werden.
Geschichte
Das Land verfügt über eine reiche Geschichte, die bereits weit vor den Galliern begann, wie Funde aus der Alt- und der Jungsteinzeit beweisen. In römischer Zeit lag der Ort nahe der Via Agrippa und bekam den Namen Secundiacum, was „Domäne des Secundius“ bedeutet. Nach der Christianisierung formten unruhige Zeiten, wie der hundertjährige Krieg, die Religionskriege und Revolution, die Menschen der Region. Vor allem die Epoche der Religionskriege war bitter zu ertragen und hat den Geist der Freiheit und Unabhängigkeit geprägt. Es ist kein Zufall, dass Männer aus der Gegend den Großteil der Truppen im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg stellten.
An der Schwelle zum 20. Jahrhundert hatte auch Segonzac mit den Folgen der Reblauskatastrophe zu kämpfen, die damals große Teile der bestehenden Weinstöcke vernichtete. Viele davon wurden nicht mehr rekultiviert, sondern als Anbaufläche für Weizen verwendet. Diese goldgelben Weizenfelder und die goldgelben Trauben der Ugni-Blanc-Rebe sind Namensgeber für „La Charente, le pays jaune-d’or; in deutsch: „Die Charente, das goldgelbe Land“.